Neue Studie erschienen
Intelligentes Lastmanagement für E-Fahrzeugflotten
Elektrofahrzeuge unkoordiniert zu laden kann zu Lastspitzen im Stromverbrauch führen und somit zu hohen Kosten – besonders für Unternehmen und Flottenbetreiber. Die Lösung: Intelligentes Lastmanagement.
Eine kürzlich veröffentlichte Kurzstudie, die in Zusammenarbeit mit ÖKOTEC erstellt wurde, zeigt auf wie intelligentes Lastmanagement als weiterer Baustein der Energiewende für die Industrie eingesetzt werden kann.
Mit einem intelligenten Lastmanagement wird nur dann Strom bezogen, wenn die Kapazität im Stromnetz ausreicht. Außerdem können regenerative Energien effizienter genutzt und so einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden.
Anteil der Elektromobilität steigt kontinuierlich
In Deutschland sind derzeit rund 309.100 Elektroautos zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl mehr als verdoppelt (Statista). So strebt die Bundesregierung bis 2030 sieben bis zehn Millionen zugelassene Elektrofahrzeuge in Deutschland an. Ziel ist, dass der Verkehrssektor seine CO2-Emissionen um 40 bis 42 Prozent mindert.
Mit dem Förderprogramm „Elektro-Mobil“ fördert das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie (BMWi) aktuell 30 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit dem Ziel, intelligente und zukunftsfähige Ladeinfrastruktur aufzubauen.
Lastmanagement führte bei der BSR zu niedrigeren Netzentgelten und Beschaffungskosten
Im Rahmen des Förderprogramms hat die Berliner Stadtreinigung (BSR) zusammen mit ÖKOTEC ein Konzept für preisgesteuertes Laden entwickelt und im Einsatz. Der Berliner Entsorgungs- und Recyclingbetrieb (BSR) suchte eine technologische Lösung, um die Ladeinfrastruktur für ihre im Aufbau befindliche E-Fahrzeugflotte zukunftsorientiert und kostenoptimiert aufzubauen und dabei alle flottenseitigen Nutzungsanforderungen zu berücksichtigen. Die BSR hat durch die intelligente Ladesteuerung 16 Prozent je Megawattstunde bei der Strombeschaffung einsparen können. Ferner werden Spitzenlasten vermieden, was wiederum die zu entrichtenden Netzentgelte verringert.
Effizientere Nutzung erneuerbarer Erzeugungskapazitäten
Mit intelligent gesteuerten Ladevorgängen können erneuerbare Erzeugungskapazitäten effizienter genutzt werden, was wiederum den Bedarf an (bzw.: den Einsatz von) Backup-Kraftwerken und Speichern reduziert. Wird der Zeitpunkt des Strombedarfs angepasst, kann Strom aus erneuerbaren Energien verstärkt zum Einsatz kommen. Regenerative Energien unterliegen oft wetterbedingten Schwankungen und Fluktuationen in der Stromerzeugung. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz – der Anteil erneuerbaren Energien in Deutschland soll von aktuell etwa 33 Prozent bis zum Jahr 2050 auf etwa 80 Prozent der Bruttostromerzeugung gesteigert werden (Erneuerbare-Energien-Gesetz).
Studie zeigt Konzepte zur Umsetzung von intelligentem Lastmanagement
Die Kurzstudie „Gesteuertes Laden von Elektrofahrzeugen über Preisanreize“ stellt ausgewählte Konzepte zur Umsetzung eines preisgesteuerten Lademanagements vor. Es werden Förderprojekte dargestellt und beispielhaft zur weiteren Verwendung oder Weiterentwicklung diskutiert sowie die wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten der Umsetzung. Herausforderungen des preisgesteuerten Lademanagements werden anhand dieser Konzepte aufgezeigt. Darüber hinaus wird auch die Sicht der Anwender beleuchtet. Die Kurzstudie wurde im Rahmen der Begleitforschungsaktivitäten des Förderprogramms „Elektro-Mobil“ erarbeitet.
Studie: Gesteuertes Laden von Elektrofahrzeugen über Preisanreize
Anwendungsbeispiele und Handlungsbedarf
Kontakt
Bild: CC7/Shutterstock.com